Ich habe geweint um ...
Es ist der Tag, an dem ich die Luft anhielt, mir Tränen in die Augen stiegen und ich voller Unglauben auf die Welt schaute - es ist der 24. Februar 2022!
Ich gehöre zur Generation der Menschen, für die Krieg ein Wort ohne eigenes Erleben dahinter bedeutet. Ein Wort, dessen Inhalt sich in Raum und Zeit weit entfernt von meinem Dasein abspielte. Und ich war bis zu diesem Tag der vollen Überzeugung, dass es einen weiteren Krieg gerade auf europäischem Boden nicht geben würde, dass Vernunft und Diplomatie sowie Menschlichkeit mich vor der Erfahrung eines Krieges bewahren würden - mich, meine Mitmenschen in Europa und hoffentlich bald in der gesamten Welt.
Am 24.02.2022 habe ich diesen Glauben mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine verloren. Ich habe geweint um:
die Menschenleben, die in diesem Krieg verloren gehen werden
das Leid der Familien, die Angehörige verlieren
das Leid, das aus der Angst der Menschen beider Seiten entsteht
die Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen
die Kinder, deren Leben so schnell aus den Fugen geraten ist und deren Familien zerrissen werden
die Hoffnung der Menschheit auf eine friedliche Welt
das Zerplatzen so vieler Träume
die Friedensbemühungen der letzten Jahrzehnte
den weltweiten Verlust von Sicherheit
die vielen Milliarden und aber Milliarden an Finanzen, die in diesen Krieg und die Rüstung fliesen werden und nicht dem Wohl der Menschen zugute kommen
das Gefühl meinen Kindern und den kommenden Genrationen gegenüber, ihnen keine sichere und menschlichere Welt hinterlassen zu können.
Möge die Menschheit auf allen Kontinenten die Absurdität von Gewalt und Krieg erkennen und andere, friedlichere Mittel der Problemlösung finden.
Möge die Menscheit der Zukunft in Frieden leben können!